Es war einmal eine Frau…
Es war einmal eine Frau, die ihr ganzes Leben lang alles gegeben hat, was sie hatte. Ihre Liebe, ihre Kraft, ihr Geld, ihr Talent, ihre Wärme.
Sie wuchs in einem Land auf, in dem frei zu reisen ein Traum war, in dem vieles fremdbestimmt wurde, in dem Dinge rationiert wurden.
Doch die Gedanken waren frei. Sie träumte von fernen Ländern, anderen Kulturen und liebte Geschichten von echten Abenteurern, denen es vergönnt war all das zu sehen.
Sie gab ihre Liebe und Jugend ihrem Mann, dann ihren Kindern, und später ihren Enkeln. Immer wieder nahm sie Tiere in Not auf, die sie liebevoll umsorgte und nicht allein lassen wollte, auch nachdem die Grenzen gefallen waren und sie hätte reisen können.
Immer hatte sie dieses Leuchten in den Augen, wenn sie erzählte, was sie später alles noch tun wollte, und wenn sie von all ihren großartigen Ideen erzählte.
Sie bildete sich weiter, war belesen und vielseitig interessiert. Alles was sie aus Büchern und Dokumentationen kannte, und was sie von den Menschen die viel gereist waren gehört hatte, konnte sie auf fesselnde Weise in den schillerndsten Farben wiedergeben.
Eines Tages…
Eines Tages würde sie die Welt bereisen.
Eines Tages würde sie richtig durchstarten.
Wenn nur erst die Kinder groß sind.
Wenn nur erst die Enkel aus dem gröbsten raus sind.
Wenn der alte kranke Hund, den sie zuletzt aus dem Tierheim gerettet hat seinen Segen gefunden hat.
Wenn sie nur erst in Rente ist, und viel Zeit hat…
Sie war innerlich mindestens so schön wie äußerlich, doch lehrte Kindern und Enkelkindern, dass Schönheit vergänglich, und nur Mitgefühl und Liebe beständig sind.
Ihr Strahlen füllte jeden Raum, bis sie es einfach vergaß.
Es begann mit kleinen Dingen.
Die stolze Frau, die einst so auf sich achtete trug plötzlich zwei verschiedene Socken, fand hier und da Dinge nicht, die sonst immer ihren Platz hatten.
Ihr sonst so geliebtes Lesen wurde immer mühsamer, und immer öfter fehlten ihr die Worte, obwohl sie sonst so redegewandt war.
Orte und Zeiten verschwammen plötzlich immer mehr, und geliebte Gesichter verschwammen zunehmend miteinander, bis sie auf einmal niemanden mehr erkennen konnte.
Wie im Zeitraffer wurde aus der attraktiven stolzen Frau mit vielen Zielen und Plänen plötzlich ein Schatten ihrer selbst.
Bis zum letzten Atemzug wurde sie geliebt.
Ihre Hoffnungen, Ziele und Wünsche bleiben in dieser Welt.
Alles ist Energie, alles wird wieder zu Energie.
Ihr Strahlen wird nie verloren gehen, auch wenn wir sie in unserer Mitte schmerzlich vermissen.
Durch ihr Sein dürfen wir lernen das Leben nicht aufzuschieben, und aus Zielen Pläne zu machen, aus denen Taten sprechen.
Sie erinnert mit ihrer Geschichte daran zu geben, was man hat, aber nicht nur für andere, sondern auch für sich selbst!
Hast du auch einen geliebten Menschen an Demenz oder eine andere Krankheit verloren?
– Setze mit mir ein Zeichen, teile meinen Beitrag, und erinnere die Menschen, die du liebst daran, dass auch ihre Zeit endlich ist, und es an der Zeit ist nichts mehr aufzuschieben!
Was schiebst du immer wieder auf, obwohl du es dir schon so lange wünschst?
Was möchtest du bis zum Ende deines Lebens erleben, fühlen, sehen, erfahren und teilen?
Da werden Hände sein, die dich tragen sagte sie am Tag meiner Geburt.
Heute trage ich dich, in meinem Herzen, für immer.
In ewiger Dankbarkeit für meine geliebte Omi, die für immer mit mir verbunden bleiben wird. Ich höre dich immer noch Lieder aus alten Audrey Hepburn Filmen singen,
Eine Hinterbliebene von vielen ?
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